Hallux valgus

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Hallux Valgus

Meine Großzehen werden immer krummer, sie weichen nach außen unter die anderen Zehen aus. Schön ist es nicht, manchmal tun mir auch die Füße weh. Meine Mutter hatte es und die Oma auch, wird wohl vererbbar sein. Trotzdem möchte ich wissen, ob ich es einfach so hinnehmen muss und gehe zum Orthopäden. Hallux valgus hast du, die Zehen weichen in x-Stellung aus. Die ursprüngliche Ursache liegt eigentlich in deinen Plattfüßen, den sogenannten Senk-Spreizfüßen. Das Fußgewölbe senkt sich, vor allem das Quergewölbe im Vorderfuß, und die Zehen gehen dadurch auseinander. Die Strecksehne, an der Großzehe am kräftigsten, zieht dann diese zurück nach außen in die ursprüngliche Stellung und es entsteht eben diese Fehlstellung. Je mehr die Zehen auseinandergehen, desto mehr weicht die Großzehe aus. In ausgeprägter Form werden die anderen Zehen auch noch in Mitleidenschaft gezogen und es entstehen Krallen- und Hammerzehen. Soweit ist es bei mir aber noch nicht, Gott sei Dank. Und was kann man gegen den Hallux valgus machen? Ein bisschen schon. Hohe Absätze z.B. sollte man meiden, weil dadurch der Druck auf den Vorfuß erhöht wir und der Spreizfuß verstärkt wird. Ok, das mache ich als Mann eher weniger, sage es aber meiner Freundin, bei der fängt es auch schon an… Auch enge Schuhe, bei welchen der Vorfuß zusammen gequetscht wird, sollte man nicht tragen. Auf jeden Fall, kann man sich aber ordentliche Schuheinlagen machen lassen, welche den Fuß sowohl am Längs-als auch am Quergewölbe stützen. Diese beugen dem Gewölbezusammensturz vor und reduzieren somit auch das Risiko einer Großzehen-Abweichung. Manchmal sind Lagerungsschienen hilfreich, welche nachts die Großzehen in die ursprüngliche Form zurückbringen. Und wenn der Hallux valgus wirklich stört, kann man die Großzehe operativ wieder geradestellen. Es gibt viele Möglichkeiten, dies operativ zu tun. Alles klar, ich versuche es zuerst mit den Schuheinlagen.

 

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Das Kreuzband

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Das Kreuzband

Meine Kariere ist ruiniert!? Habe mir beim Skifahren das Kreuzband gerissen. Bin gar nicht so schnell gefahren, nur kurz nicht aufgepasst, mit dem Ski verkantet und mir dabei das Knie verdreht. In Österreich am Wochenende. Bin gleich dort zum Arzt, und der wusste sofort Bescheid: das vordere Kreuzband ist durch und es muss operiert werden. Am besten gleich. Das ging mir dann doch zu schnell, bin lieber zurück nach Rosenheim und am Montag zum Orthopäden meines Vertrauens. Der hatte aber die Ruhe weg, hat mir eine Knieschiene verpasst und mich zuerst zum Kernspin geschickt. Operieren kann man später, wenn sich das Kniegelenk von der Verletzung erholt hat, so etwa in 6 Wochen. Ausnahmen gibt es nur, wenn gleichzeitig andere Verletzungen wie Meniskusriss oder Knochenbruch vorliegen. Und die Kernspintomographie hat es gezeigt: es ich nur das vordere Kreuzband gerissen und eine Knochenprellung vorhanden. NUR das vordere Kreuzband – man hört doch so viel Negatives: es ist das Schlimmste, was am Kniegelenk passieren kann?! Der Orthopäde sieht es anders, Maria Riesch z.B. hatte 2 Kreuzbandverletzungen und ist danach trotzdem noch Olympiasiegerin geworden. Das Kreuzband wird aus einer Oberschenkelsehne (Semitendinosus) neu geformt und arthroskopisch anatomisch eingesetzt. Die Operation ist nicht das Problem, sondern die Zeit danach – viel Physiotherapie, Muskelaufbau und Geduld. Neun Monate bis man wieder Skifahren kann. Die Saison ist also vorbei, bevor sie richtig angefangen hat. Ok, aber ich komme wieder, was die Riesch kann, schaffe ich auch 🙂

Arthroskopisches Bild des zerissenen vorderen KreuzbandsRekonstruiertes vorderes Kreuzband

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Hüftgelenksarthrose

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ACG-Arthrose

Es hat mit einem leichten Ziehen in der Leiste angefangen, später hat das Hüftgelenk nach längeren Wanderungen weh getan und jetzt schaffe ich ohne Schmerzen nicht einmal die Treppen ins Schlafzimmer. Und hinke dermaßen, dass ich inzwischen von Freunden angesprochen werde. Ich kenne es von meiner Mutter, sie hatte es auch, als sie älter wurde. Der Orthopäde braucht nur kurz, ein paar Bewegungstests, ein Röntgen und schon ist alles klar. Sie haben eine Koxarthrose, Arthrose im Hüftgelenk, sagt er. Und ja, es ist erblich, aber nicht nur, fährt er fort. Im Verlauf des Lebens können Erkrankungen des Hüftgelenks auftreten, welche später vorzeitig zur Arthrose führen. Und es beginnt bereits vor der Geburt! Schon im Mutterleib kann es zur Reifestörung der Hüftgelenkspfanne kommen, sodass die Neugeborenen mit einer mangelhaft ausgebildeten Hüftgelenksüberdachung oder gar mit einer luxierten Hüfte auf die Welt kommen. Es handelt sich dabei um die sogenannte Hüftgelenksdysplasie, Mädchen sind da häufiger betroffen als Jungen. Früher war der Verlauf einer solchen Dysplasie schicksalhaft, heute können wir diese Erkrankung bereits in den ersten Tagen nach der Geburt mit Ultraschall feststellen und eine entsprechende Therapie einleiten, z.B. mit einer Spreizhose oder -Schiene. Bei den meisten kann sich dadurch die Hüfte erholen und normal weiterentwickeln, sodass spätere Folgeschäden ausbleiben. Aber die nächste Gefahr für das Hüftgelenk lauert schon im Alter zwischen dem 6. und 9. Lebensjahr: Morbus Perthes. Es handelt sich um eine Durchblutungsstörung mit Absterben des Knochengewebes im Hüftkopf. Zum Ausgleich der Gerechtigkeit sind diesmal Jungen häufiger betroffen. Die Erkrankung führt zur Deformierung, häufig zur Vergrößerung des Hüftkopfes und später zur Arthrose. Es gibt operative Möglichkeiten bei den betroffenen Kindern, welche den Verlauf der Erkrankung deutlich mildern können. Aber es ist noch nicht alles, die nächste Gefahr für das Hüftgelenk steht quasi vor der Tür. Im Alter zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr kann es zum Abrutschen der Wachstumsfuge im Hüftgelenk (Epiphyseolyse) kommen, häufig sind übergewichtige männliche Jugendliche betroffen. Da hört die Gerechtigkeit dann leider auf. Wenn die Erkrankung nicht bemerkt und schnell behandelt wird- z.B. durch Fixierung der Wachstumsfuge -kommt es zu einer starken Deformierung des Hüftkopfes und zur Früharthrose.

Ok, alles gut erklärt, aber ich hatte keine von diesen Erkrankungen. Wieso habe ich dann trotzdem eine Koxarthrose bekommen? Das ist Schicksal, Genetik, Zusammenkommen von ungünstigen Faktoren einschließlich Verletzungen, welche dann zur Arthrose führen. Und wenn wir die Ursachen nicht kennen, sprechen wir von einer idiopathischen Arthrose. Lange Rede kurzer Sinn, sagt mein Orthopäde, Sie brauchen ein künstliches Hüftgelenk. Sie sind nicht alleine- es werden in Deutschland ca 200.000 Hüftendoprothesen im Jahr implantiert. Und keine Angst – es ist eine der erfolgreichsten Operationen in der Orthopädie. Sie brauchen nur einen guten Operateur. Wenn alles gut geht, sind Sie völlig beschwerdefrei und behalten die Originalhüfte für mehr als 20 Jahre. Und es geht meist gut!

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Achillessehnenruptur

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Achillensehnenruptur

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Und trotzdem ist sie der Inbegriff der Schwäche, der Verletzlichkeit. Die griechische Mythologie liefert hierzu die Erklärung: Achilles war der Sohn der unsterblichen Meeresgöttin Thetis und des sterblichen Peleus, und somit nur ein Halbgott. Um ihren Sohn auch unsterblich zu machen, tauchte ihn seine Mutter als Kind in das Wasser des Unterweltflusses Styx. Durch den Kontakt mit dem Flusswasser wurde Achilles unverwundbar und später einer der größten Helden von Troja. Die einzige verletzliche Körperstelle blieb aber seine Ferse, an der ihn seine Mutter beim Eintauchen in den Fluss seinerzeit festgehalten hatte und welche dadurch verwundbar blieb. Gerade auf diese Ferse lenkte der Lichtgott Apoll einen Pfeil des Trojaners Paris, der Achilles tötete.

Ja, die griechischen Geschichten sind unterhaltsam. Wenn man selbst betroffen ist, ist das allerdings weniger lustig. Betroffen sind in der Regel junge Männer im Alter zwischen 30 und 40 Jahren bei welchen der unerwartete Riss der Achillessehne meist ohne Vorankündigung passiert: bei plötzlicher Anspannung des Wadenmuskels, häufig bei Sportarten mit schnellem Richtungswechsel wie Handball oder Squash, reißt die Sehne mit einem lauten, peitschenknallähnlichen Geräusch! Die Diagnose ist klar: ein kraftvolles Senken des Fußes ist nicht mehr möglich, an einen Zehenstand ist gar nicht zu denken und an der Achillessehne ist eine Delle tastbar. Wieso kann aber eine Sehne, welche Tragfähigkeit von bis zu 800 kg besitzt, plötzlich reißen? Die Tatsache ist, dass eine gesunde Sehne nicht reißt, sei denn man bekommt einen kräftigen, direkten Tritt in die Ferse. Das ist aber eher die Ausnahme. Meist liegt also eine Vorschädigung durch Über- und Fehlbelastung vor. Die Sehne erfährt dabei immer wieder kleinere Verletzungen, die die Blutversorgung des Gewebes stören und so zur Degeneration und Abnahme der Festigkeit führen. Und wenn man bei Achillessehnenbeschwerden auch noch Kortison-Injektionen bekommt, ist die Tragödie fast schon vorhersehbar.

Die Behandlung kann prinzipiell konservativ oder operativ erfolgen, die Entscheidung hängt dabei von einigen Faktoren ab, beim Sportler wird aber grundsätzlich zu einer Operation geraten. Beim konservativen Vorgehen wird der Fuß im Gips, in einem Spezialschuh oder in einer Orthese mit Fersenerhöhung für ca. 6 Wochen ruhiggestellt. Dabei wird das Risiko in Kauf genommen, dass es zu einer Sehnenverlängerung kommt und die Spannungsverhältnisse zwischen Muskel und Sehne nicht wiederhergestellt werden können. Das daraus resultierenden Hinken und der erhebliche Kraftverlust sind v.a. für Sportler aber kaum tolerierbar. Die operativen Möglichkeiten sind bezüglich der späteren Funktion deutlich verlässlicher und haben sich zudem heute erheblich verbessert. Die Sehnennaht wird z.T. minimal-invasiv perkutan über 1 cm Inzisionen durchgeführt. Allerdings ist auch nach einer operativen Behandlung eine Ruhigstellung bzw. Schonung des Beines in einer Orthese in Spitzfußstellung von mehreren Wochen erforderlich. Und, die geheilte Achillessehne erreicht bei optimalem Verlauf nur ca. 90 % der normalen Festigkeit. Das ist aber durchaus ausreichend, eventuell wieder Leistungssport zu betreiben –  wenn man unbedingt noch will…

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Bandruptur am Sprunggelenk

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Bandruptur am Sprunggelenk

Einen Moment habe ich nicht aufgepasst und schon ist es passiert. Bei Training falsch mit dem Fuß aufgekommen, hängengeblieben und mit dem oberen Sprunggelenk umgeknickt. Hat das wehgetan! Und das Sprunggelenk hat sofort angefangen anzuschwellen, man konnte fast zusehen. Gut das der Doc auch da war (ich kenne ihn von seinen Beiträgen, die er für Robinson schreibt), und gleich geholfen hat. Sofort Kühlung und Kompression, je schneller desto besser. Das sogenannte PECH-Schema: Pause, Eis, Compression und Hochlagern, hat sich bewährt.

In den ersten Minuten entscheidet es sich nämlich: je weniger es einblutet, desto weniger bildet sich ein Bluterguss, und desto schneller heilt später auch die Verletzung. Der Bluterguss wird nämlich später über eine Entzündungsreaktion abgebaut und das dauert und tut entsprechend weh. Eis hatten wir im Kühlschrank, Doc hat es aber nicht direkt auf die Haut gelegt sondern in einen Beutel mit Wasser, das Sprunggelenk bandagiert und den Beutel dann draufgelegt. Die Haut sollte ja nicht vereist sondern nur gekühlt werden, optimalerweise auf 14°. Das hat schon gut geholfen. Nun muss ich für 4 bis 6 Wochen eine Sprunggelenksorthese tragen, welche Tag und Nacht das Sprunggelenk stabilisiert. Diese passt auch in den Schuh und hilft, dass die gerissenen Strukturen am Sprunggelenk wieder heilen. Durch das Umknicken werden meist die Aussenbänder verletzt. Es gibt insgesamt 3 Außenbänder, welche die Kapsel am oberen Sprunggelenk verstärken. Bei schwerem Trauma können alle drei zerreißen, in der Regel werden aber nur die 2 vorderen verletzt. Früher wurden solche Verletzungen schnell operiert, heute wird die konservative Behandlung favorisiert. Nur bei schweren Verletzungen und bei Begleitverletzungen am Knochen und Knorpel muss zum Skalpell gegriffen werden.

Mit meiner Verletzung bin ich übrigens nicht allein, die Aussenbandverletzungen am Sprunggelenk gehören zu den häufigsten Verletzungen des Menschen. Das Gute dran: die meisten heilen wieder folgenlos aus. Und durch die sofortige Behandlung in meinem Fall habe ich auch die besten Chancen.

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Arthrose

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Arthrose

Arthrose bekommt jeder – der eine bekommt sie schon sehr früh, der andere erst spät. Definitionsgemäß ist Arthrose ein das Altersmass übersteigender Verschleiß der Gelenke. Sie gehört zum Leben wie die Falten, der Haarausfall oder schlechte Zähne. Und trotzdem ist sie lästig, manchmal sogar sehr. Man stirbt nicht dran, aber sie kann einem das Leben sehr unangenehm machen. Sie tut weh und sie schränkt einen ziemlich ein. Man kommt schwer in die Gänge und auch nicht mehr so weit. Und- Arthrose kann einen zwingen, den Lieblingsport aufzugeben. Tennisspielen, Skifahren und das Joggen sowieso. Das kann das ganze Leben negativ beeinflussen. Wieso kann man gegen die Arthrose nichts tun? Warum hat die Medizin noch nichts richtiges gefunden? Es ist wie mit dem Altern, jeder wird alt, der eine schon sehr früh, der andere erst spät. Der eine wehrt sich – mehr oder minder vergeblich- dagegen, der andere gibt einfach auf. Ist es mit der Arthrose auch so? Nicht ganz, zumindest das wissen wir heute. Verletzungen wie ein Kreuzband- oder Meniskusriss führen zu einer vorzeitigen Arthrose, und manchmal reicht schon ein kräftiger Schlag, um den Gelenkknorpel zu beschädigen und den Vorgang der Arthrose auszulösen. Es heißt also – Verletzungen vorzubeugen. Aber Prophylaxe von Verletzungen ist nicht sehr verlässlich, ähnlich wie bei der Vermeidung von Verkehrsunfällen. Gewichtsreduktion ist da schon ein sichererer Faktor, durch den sich die Wahrscheinlichkeit von Arthrose -zumindest an den unteren Extremitäten- mindern lässt. Und immer in Bewegung bleiben, eine alte Weisheit, die immer noch Gültigkeit hat. Am besten auf dem Rad oder im Wasser, dadurch ist die Belastung der Gelenke verständlicherweise kleiner. Ein bewegliches Gelenk mit Arthrose tut weniger weh als ein steifes Gelenk. Und wie ist es mit Medikamenten, es gibt so viele auf dem Markt? Ja richtig, Arthrose ist ein großes Geschäft geworden. Leider gibt es da kein Wundermittel… Es gibt Substanzen, die Linderung bringen wie Glycosaminoglykane oder Chondroitinsulfate. Aber das muss jeder für sich herausfinden, ob sie helfen. Die Arthrose wird dadurch auch nicht geheilt. Und Spritzen? Cortison hilft, vorübergehend, die Symptome zu lindern, wirkt entzündungshemmend, nur das Gelenk wird dadurch im Endeffekt noch kaputter als es schon ist. Die Hyaluronsäure ist das schon besser. Sie verbessert die Gleitfähigkeit und macht außerdem den Restknorpel elastischer. Sie hilft mit Sicherheit, aber nur wenn die Arthrose noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Und dann gibt es noch die körpereigenen Substanzen wie Wachstumsfaktoren oder Stammzellen. Die ersten Erfahrungsberichte zeigen, dass es hier auch zu einer Besserung kommt. Aber die Arthrose komplett zu heilen, das schaffen auch die nicht. Bleibt also zu hoffen, dass die Arthrose einem das Leben nicht zu schwer macht. Letzten Endes gibt es die Endoprothesen. Und die funktionieren heute besser als man denkt.

Gelenkschmerzen am gesamten Krper

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Muskelkater

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Muskelkater

Nach langer Zeit habe ich gestern wieder trainiert, habe mich gut gefühlt und so richtig Gewichte aufgelegt. Ein Klassegefühl danach, dafür aber heute: Muskelschmerzen ohne Ende, Muskelkater wie ihn jeder kennt. Es geht vorbei, das weiß jeder. Man kennt die Ursache und so richtig quälend ist der Schmerz auch nicht. Aber tut dieser Muskelkater meinem Körper gut? Muskelkater ist volksetymologisch vom Katarrh abgeleitet, einer Bezeichnung für Entzündung. Früher ging man davon aus, dass der Muskelkater durch eine Übersäuerung des Muskels durch Milchsäure (Laktate) verursacht wird. Diese Hypothese ist allerdings durch verschiede Fakten widerlegt worden. Heute wird angenommen, dass es durch Überlastung, wie z.B auch beim Gewichte heben, zu Mikrorissen im Muskelgewebe (in den sogenannten Z-Scheiben) kommt. Interessanterweise entstehen diese Risse eher beim Abbremsen von Bewegungen (exzentrisch, also bei Rückführung des Gewichts) als bei einer Beschleunigung (konzentrisch, also beim Heben des Gewichts). Durch die Risse wird eine lokale Entzündung verursacht, welche zum Eindringen von Wasser und einem Anschwellen des Muskels kommt. Da es innerhalb der Muskelfasern keine Nervenfasern gibt, kommt es zunächst zu keinem Schmerz. Dieser tritt erst nach 12 bis 24 h auf, wenn der Organismus beginnt, die Verletzung zu reparieren. Der Höhepunkt des Muskelkaters tritt in der Regel nach 3 Tagen, mit einer kompletten Abheilung der Risse ist aber erst nach 7 bis 10 Tagen zu rechnen.  Aus trainingswissenschaftlicher Sicht der Muskelkater kontraproduktiv. Er führt zu keinem Muskelwachstum, sondern vielmehr ist er ein Zeichen für eine Überlastung des Muskels. Schaden tut der Muskelkater nicht, die Regeneration ist völlig folgenlos. Muskelkater ist also eher eine unangenehme Trainingsfolge, auf die die meisten von uns verzichten möchten.  Kann man Muskelkater vorbeugen oder vermeiden? Dehnungsübungen sollen vor oder nach dem Training helfen, dennoch nur in einem vernachlässigbaren Umfang. Ein Aufwärmen der Muskulatur ist immer gut, wirkt aber nur indirekt gegen das Auftreten des Muskelkaters durch Erhöhung der muskulären Leistungsfähigkeit und Minderung des Risikos einer Überbeanspruchung. Gute Erfolge werden mit sanften Massagen erzielt, welche zur verstärkten Durchblutung und zur besseren Versorgung der Muskulatur mit Mineralstoffen und Spurenelementen sorgen und die Heilung dadurch beschleunigen. Gleiche Wirkung haben auch Wärmeanwendungen wie Fango, Bäder und Sauna. Auf kräftige Massagen sollte man aber verzichten, denn diese sorgen für zusätzliche Irritation der Muskulatur.  Jedenfalls vorbeugend, und das ist inzwischen durch einige Studien belegt, ist die Einnahme von Eiweißen. Vor allem verzweigkettige Aminosäuren (BCAA) haben hier die beste Wirkung, v.a. eine Mischung aus L-Leucin, L-Isoleucin und L-Valin. Die beste Maßnahme gegen Muskelkater ist allerdings nicht zu übertreiben, schließlich sind die meisten von uns keine Profis.

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