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Ihr Prof. Dr. Martinek

Arthrose

Arthrose bekommt jeder – der eine bekommt sie schon sehr früh, der andere erst spät. Definitionsgemäß ist Arthrose ein das Altersmass übersteigender Verschleiß der Gelenke. Sie gehört zum Leben wie die Falten, der Haarausfall oder schlechte Zähne. Und trotzdem ist sie lästig, manchmal sogar sehr. Man stirbt nicht dran, aber sie kann einem das Leben sehr unangenehm machen. Sie tut weh und sie schränkt einen ziemlich ein. Man kommt schwer in die Gänge und auch nicht mehr so weit. Und- Arthrose kann einen zwingen, den Lieblingsport aufzugeben. Tennisspielen, Skifahren und das Joggen sowieso. Das kann das ganze Leben negativ beeinflussen. Wieso kann man gegen die Arthrose nichts tun? Warum hat die Medizin noch nichts richtiges gefunden? Es ist wie mit dem Altern, jeder wird alt, der eine schon sehr früh, der andere erst spät. Der eine wehrt sich – mehr oder minder vergeblich- dagegen, der andere gibt einfach auf. Ist es mit der Arthrose auch so? Nicht ganz, zumindest das wissen wir heute. Verletzungen wie ein Kreuzband- oder Meniskusriss führen zu einer vorzeitigen Arthrose, und manchmal reicht schon ein kräftiger Schlag, um den Gelenkknorpel zu beschädigen und den Vorgang der Arthrose auszulösen. Es heißt also – Verletzungen vorzubeugen. Aber Prophylaxe von Verletzungen ist nicht sehr verlässlich, ähnlich wie bei der Vermeidung von Verkehrsunfällen. Gewichtsreduktion ist da schon ein sichererer Faktor, durch den sich die Wahrscheinlichkeit von Arthrose -zumindest an den unteren Extremitäten- mindern lässt. Und immer in Bewegung bleiben, eine alte Weisheit, die immer noch Gültigkeit hat. Am besten auf dem Rad oder im Wasser, dadurch ist die Belastung der Gelenke verständlicherweise kleiner. Ein bewegliches Gelenk mit Arthrose tut weniger weh als ein steifes Gelenk. Und wie ist es mit Medikamenten, es gibt so viele auf dem Markt? Ja richtig, Arthrose ist ein großes Geschäft geworden. Leider gibt es da kein Wundermittel… Es gibt Substanzen, die Linderung bringen wie Glycosaminoglykane oder Chondroitinsulfate. Aber das muss jeder für sich herausfinden, ob sie helfen. Die Arthrose wird dadurch auch nicht geheilt. Und Spritzen? Cortison hilft, vorübergehend, die Symptome zu lindern, wirkt entzündungshemmend, nur das Gelenk wird dadurch im Endeffekt noch kaputter als es schon ist. Die Hyaluronsäure ist das schon besser. Sie verbessert die Gleitfähigkeit und macht außerdem den Restknorpel elastischer. Sie hilft mit Sicherheit, aber nur wenn die Arthrose noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Und dann gibt es noch die körpereigenen Substanzen wie Wachstumsfaktoren oder Stammzellen. Die ersten Erfahrungsberichte zeigen, dass es hier auch zu einer Besserung kommt. Aber die Arthrose komplett zu heilen, das schaffen auch die nicht. Bleibt also zu hoffen, dass die Arthrose einem das Leben nicht zu schwer macht. Letzten Endes gibt es die Endoprothesen. Und die funktionieren heute besser als man denkt.

Gelenkschmerzen am gesamten Krper

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