Rheuma

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Ihr Prof. Dr. Martinek

Rheuma

Ich habe seit Wochen Schmerzen in meinen Gelenken, habe nichts Besonderes getan und mich auch nicht verletzt. Habe ich Rheuma? Eher nicht, sagt mein Orthopäde, aber aufgeklärt werden sollte es auf jeden Fall. Umgangssprachlich werden tatsächlich Beschwerdebilder und Krankheiten mit Schmerzen und Funktionseinschränkungen am Bewegungsapparat als Rheuma bezeichnet. Es kommt vom griechischen Wort „rheo“ („ich fließe“), und wird im Zusammenhang mit Rheuma als „ziehende Schmerzen“ frei übersetzt. Hinter dieser Bezeichnung verstecken sich allerdings mehr als 100 verschiedene rheumatische Krankheiten, viele davon betreffen nicht nur das Bewegungssystem, sondern auch die inneren Organe oder das Nervensystem. Die rheumatischen Erkrankungen werden in entzündliche (z.B. chronische Polyarthritis), degenerative (z.B. Arthrose), stoffwechselbedingte (z.B. Gicht) und weichteilbasierte Erkrankungen (z.B. Fibromyalgie) eingeteilt. Vielen rheumatischen Krankheiten ist gemein, dass es zu einer Störung des Immunsystems (Autoimmunkrankheit) kommt, welches fehlgeleitet eigene Strukturen wie Gelenkinnenhaut, Sehnen, Muskeln oder gar ganze Organe angreift. Die Ursachen für die Fehlfunktion des Immunsystems sind immer noch unbekannt. Es werden genetische Faktoren diskutiert, die Krankheit kann aber als Reaktion auf einen abgelaufenen Infekt z.B. des Darms oder des Urogenitaltraktes entstehen. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass bereits wenige Zigaretten am Tag das Risiko, an Rheuma zu erkranken, verdoppeln. Vor allem bei Frauen! Für die Diagnose einer rheumatischen Erkrankung ist der Nachweis von Antikörpern im Blut richtungsweisend aber nicht beweisend. Nicht jeder Rheumatiker hat auch positive Rheumafaktoren. Die bekannteste Erscheinung des Rheumas ist die chronische Polyarthritis (c.P), bei welcher es durch chronische Entzündung der Gelenkschleimhaut zur Zerstörung und massiver Deformierung der Gelenke kommt, Hände sind dabei am häufigsten betroffen. Die Therapie ist medikamentös mit entzündungshemmenden Substanzen (z.B. Kortison), als Basistherapeutika werden Immunsuppressiva verwendet (z.B. Methotrexat). Die früher verwendeten Goldpräparate sind heute nicht mehr im Einsatz. Immer häufiger werden heute die sogenannten Biologicals eingesetzt. Es handelt sich um sehr teure aber hoch wirksame Gegenstoffe (Antikörper gegen entzündungsverursachende Zytokine), welche bei der Behandlung von besonders hartnäckigen Fällen von Rheuma verwendet werden. Früher hat ein Gelenkrheuma fast zwangsläufig zu Gelenkzerstörungen und vielfachen Operationen (v.a. künstliche Gelenke) geführt. Durch die moderne medikamentöse Behandlung hat sich die Operationszahl drastisch reduziert, die früher häufig gesehenen rheumatischen Gelenkverstümmelungen sind heute kaum noch anzutreffen.

Apropos, ich habe doch kein Rheuma. Die Gelenkbeschwerden sind so plötzlich verschwunden wie sie kamen. Eine Konsequenz habe ich daraus aber gezogen: ich rauche nicht mehr.

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Propriozeptive Schuheinlagen

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Propriozeptive Schuheinlagen

Sie stehen schief und haben eine ungesunde Schonhaltung angenommen. Sagt mein Orthopäde. Wir müssen einen Wirbelsäulenscan durchführen und propriozeptive Schuheinlagen anfertigen, damit ihre Spur wieder gerichtet wird, sagt er. Na sowas, was fällt dem schon  wieder ein! Ich habe Knieschmerzen nach Belastung… Was hat es mit dem Rücken zu tun und überhaupt, was heißt propriozeptiv?

Definitionsgemäß bezeichnet Propriozeption die Wahrnehmung von Körperbewegung und Stellung des Körpers im Raum bzw. der Stellung einzelner Körperteile zueinander. Man spricht auch von sogenannter Tiefensensibilität. Die Propriozeption nimmt Informationen aus Muskeln, Sehnen und Gelenken durch spezifische Rezeptoren auf. Diese Informationen werden über das Rückenmark zum Gehirn weitergeleitet, dort verarbeitet und das Gehirn gibt daraus resultierend Befehle zurück an die Muskeln, Sehnen und Gelenke. Dadurch wird z.B. das Gehen erst möglich oder das Greifen und andere Tätigkeiten. Akrobaten, Musiker oder Sportler brauchen natürlich eine sehr gute Propriozeption. Durch Krankheiten, Drogen oder Medikamente kann die Propriozeption gestört sein, jeder von uns hat es sicherlich schon durch einem Alkoholrausch selbst erlebt.

Durch Verletzungen, Verschleiß oder Fehlwachstum kann es, v.a. durch die Schmerzen bedingt, zu einem gestörten Zusammenspiel von Muskeln (Muskeldysbalancen) kommen. Das Gehirn erhält falsche Signale und gibt deshalb falsche Befehle heraus. Und solange kein Anreiz zur Änderung an das Gehirn gelangt, bleibt dieser Fehlzustand bestehen. Die Betroffenen haben Probleme: Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, alles kann wehtun. 

Ok, das klingt alles schlüssig, was hat es aber mit Schuheinlagen zu tun? Sehr viel, denn unsere Fußsohlen sind die einzigen Flächen (in der Regel, anders z.B. während der Wies´n), die Kontakt zur Erde haben und deshalb nur so gespickt sind von Sensoren und Rezeptoren, welche die Information an das Gehirn weiterleiten. Alles Informationen mit welchen die Körperhaltung, Bewegung und Gleichgewicht aufrechterhalten werden. Und dies macht sich die propriozeptive Schuheinlage zu Nutze: durch kleine prallelastische Polster an bestimmten ausgetesteten Stellen der Fußsohle werden die Sinneszellen der Füße reflektorisch gereizt und die gesamte Körpermuskulatur stimuliert und harmonisiert. Praktisch bei jedem Schritt. Und wie werden diese speziellen Stellen an den Fußsohlen gefunden? Eben durch den Wirbelsäulenscan. Die Technologie des 4D-Wirbelsäulenscans ist inzwischen sehr ausgereift und zeigt durch Abtasten der Rückenoberfläche, wo die Reizpolster an den Fußsohlen gesetzt werden sollen. 

WS Scan

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Muskelverletzung

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Muskelverletzung

Bei einem Drittel aller Sportverletzungen handelt es sich um Muskelverletzungen. Es gibt kaum einen Sportler, der von diesem Problem verschont worden wäre. Und Kraftsportler sind da relativ häufig betroffen, weil die meisten dieser Verletzungen letztlich auf eine Überlastung der Muskulatur zurück zu führen sind und diese kann schnell beim Heben eines zu großen Gewichts passieren. Wem von uns ist es noch nie passiert? Ein unzureichender Trainingszustand, Stress, Ermüdung oder Blödsinn und schon ist es passiert, vor allem wenn man sich nicht genügend aufgewärmt hat. Eine starke Beanspruchung der Muskeln führt mehr oder weniger zur Erschöpfung, unzureichender Sauerstoff-, Flüssigkeit- und Elektrolytzufuhr und damit den Muskelstoffwechsel aus der Balance. Die Folge ist auch eine gestörte Kommunikation zwischen Muskulatur und Nervenbahnen – die Koordination. Und wenn auch noch eine plötzliche ungewollte ruckartige Bewegung zustande kommt, werden die Muskelfasern über das physiologische Maß hinaus überdehnt und gezerrt. Bei der Muskelzerrung bleibt allerding die anatomische Grundstruktur des Muskels noch erhalten und das auftretende, meist krampfartige -leichte – Ziehen sollte einen zur Pause zwingen. Ignoriert man allerdings diese Warnsignale und setzt die sportliche Belastung fort, können die beanspruchten Muskelfasern reißen. In diesem Fall wird auch der Hartgesottenste mit dem Sport aufhören, es ist allerdings zu spät. Eine Maximalform dieser Art von Verletzung ist der Muskelriss, zu dieser schweren Verletzung kommt es aber meist durch einen direkten Schlag auf den Muskel, wie beim Fußball oder Handball.

Der Unterschied zwischen einer Muskelzerrung und einem Muskelfaserriss ist nicht immer leicht sofort zu erkennen, eine Ultraschalluntersuchung beim Orthopäden gibt schnell den Aufschluss.  Die Sofortmaßnahmen sind aber gleich. Sofortige Unterbrechung der Aktivität, Hochlagerung und kühlender Druckverband sind elementar, je schneller desto besser, die ersten Minuten sind häufig entscheidend. Je weniger es durch die Verletzung zur lokalen Einblutung in den Muskel kommt, desto kleiner wird der Schaden und desto schneller erholt man sich von dem Malheur. Auch gar keinen Fall sollte der gezerrte Muskel gedehnt oder gewärmt werden. Bei starken Schmerzen können entzündungshemmende Schmerzmittel (nicht-steroideale Antiphlogistika, wie Voltaren) eingenommen werden.

Die Heilung kann sich über viele Wochen ziehen und hängt von der Schwere der Verletzung ab. In der Regel kann man auf den eigenen Körper hören. Letztlich ist alles erlaubt, was keine Schmerzen bereitet. Bei einer Zerrung kann nach 1-2 Wochen der Muskel wieder leicht gedehnt werden: 10 Sekunden dehnen, entspannen und wieder dehnen und das Gante 10- bis 15-mal, aber keineswegs über die Schmerzgrenze hinaus. In gleicher Weise verfährt man mit dem Laufen oder Radfahren, ein leichter Trab, welcher keine Schmerzen bereitet, ist durchaus sinnvoll. Bei Muskelfaserrissen ist dies allerding erst nach 4 bis 6 Wochen möglich. Komplette Muskelrisse sind noch komplexer, nicht selten ist eine chirurgische Naht notwendig. Die sind dennoch im Kraftsport eher selten, sei denn, es sind Anabolika im Spiel. Aber das ist ein anderes Thema.

Und wie kann man solchen Verletzungen vorbeugen? Falscher Ehrgeiz und Überschätzung sind die häufigsten Ursachen im Amateursport. Das Training an das eigene Leistungsvermögen anpassen und vor jedem Training Aufwärmen, ist schon die halbe Miete in der Vermeidung von Muskelverletzungen.

 

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Meniskus

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Meniskus

Ich habe einen Meniskusriss! Eine Hiobsbotschaft aus dem Mund des Orthopäden, den ich aufsuche. Das gibt es nicht! Dabei  ist  nichts schlimmes passiert. Vor ein paar Wochen ausgerutscht, das Knie etwas verdreht, ein lästiges Stechen auf der Innenseite gespürt und nichts  Besonderes dabei gedacht. Bin doch noch jung mit meinen 54 Jahren und fit… habe noch nie etwas gehabt. Die Schmerzen haben aber nie richtig aufgehört, sind eher lästig geworden, vor allem beim Sport.  Der Orthopäde hat die Diagnose nach wenigen Sekunden heraus: Meniskus, klassisch in diesem Alter, und lacht. Ich glaube, der spinnt, ich bin doch nicht alt!? Und zum Lachen ist mir gar nicht. Der Meniskus besteht aus einem wenig durchbluteten Faserknorpel und dient als Stossdämpfer im Knie. Nach 50 Jahren kann er schon mal verschleissen, manchmal schon viel früher. Wenn er reisst, muss man operieren, den Riss beseitigen. Das ist aber kein Trost für mich,  ich möchte keine Operation, bin noch viel zu jung und fit. Eine Kernspintomographie und ein Arztbesuch weiter ist es so weit. Eine Arthroskopie macht Sinn, sagt der Orthopäde, wenn alles gut geht, bin ich nach 2 Wochen wieder der Alte. Was hat er schon wieder mit meinem Alter, ich bin doch noch jung! Aber was soll’s: ambulanter Eingriff, kurze Narkose, zehn Minuten und der Spuk ist vorbei. In der Regel… 

Gottseidank hat er recht, der Orthopäde. Mit dem Meniskus, aber nicht  mit meinem Alter 🙂

 

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Lumbago

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ACG-Arthrose

Ich habe nichts Besonderes gemacht, mich gebückt und beim Aufrichten ist es mir eingeschossen, unten im Rücken. Wie es so richtig heißt, ein Hexenschuss, wie aus heiteren Himmel ist er plötzlich da, dieser unnötige höchst unangenehme Schmerz. Ich wollte gerade ins Training, das kann ich jetzt vergessen. Ich kann mich kaum richtig bewegen, und ans Arbeiten ist auch kaum zu denken. Mein Orthopäde sieht es weniger dramatisch. Keine Ausstrahlung ins Bein, keine Taubheit, keine Lähmung, also kein Bandscheibenvorfall. Es ist eine akute Lumbalgie, auch Lumbago genannt, eine plötzliche Verkrampfung der Rückenmuskultur, die zu einer Schonhaltung führt, welche wiederum weitere Verkrampfung der Muskulatur zur Folge hat. Ein Teufelskreis, der sich selbst hochschaukelt. Die Ursache ist häufig unklar. Natürlich können ein gewisser Verschleiß oder Muskeldysbalance in der Wirbelsäule dafür verantwortlich sein, meist findet man aber nichts, weder im Röntgen noch bei der Kernspintomographie. Der Doc hat aber auch eine gute Nachricht: das Ganze ist selbstlimitierend, dauert etwa eine Woche, und verschwindet dann folgenlos. Und die schlechte Nachricht gleich dazu: man kann nicht viel machen. Wärme, Lockerungsübungen, entzündungshemmende/schmerzlindernde Medikamente (Ibuprofen, Voltaren), Muskelrelaxantien, manchmal hilft eine lokal angebrachte Salbe. Unglaublich, eine Woche leiden. Und kann man was tun, damit so etwas nicht oder nur selten passiert? Ja: immer im Training bleiben, und nicht nur die Rücken- sondern auch die Bauchmuskulatur trainieren. Vor allem aber richtig trainieren, und dazu haben wir ja unsere Trainer im Club.

Half-naked man feeling pain in the back

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Knieendoprothese

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Knieendoprothese

Jetzt ist es vorbei. Gerade erst 60 geworden und jetzt hat mir mein Orthopäde offenbart, dass ich ein künstliches Kniegelenk brauche. Irgendwie habe ich es schon geahnt, nach 5 Operationen in den letzten 10 Jahren und in letzter Zeit Schmerzen bei jedem Schritt. Das Joggen habe ich schon lange aufgegeben, und vom Tennis kann ich nur träumen. Das kann nicht so bleiben, ich habe noch viele Jahre vor mir, denke ich. Aber gleich eine Knie-Prothese? Nicht so schlimm wie du denkst, sagt der Arzt. Künstliches Kniegelenk ist eigentlich kein künstliches Kniegelenk. Oberflächenersatz ist die richtige Bezeichnung. Wie bei einer Zahnkrone: wenn der Zahn kaputt ist, wird er nicht gleich gezogen und komplett umgetauscht, sondern überkront. Und so ist es auch beim Knie: die durch Arthrose zerstörten defekten Gelenkflächen, der fehlende Knorpel und Menisken werden durch Oberflächenimplantate ersetzt. Wenn die Arthrose nur einen Teil des Gelenks betrifft, kann auch ein Teil des Kniegelenkes ersetzt werden. Man spricht dann von einem Schlitten, im Gegensatz zum Doppelschlitten, der bei Arthrose im ganzen Gelenk zum Einsatz kommt. In beiden Fällen wird sowohl auf die Oberschenkelrolle als auch auf den Schienbeinkopf eine neue Oberfläche aus Metall gesetzt und meistens mit einem Spezialkleber, auch Zement genannt, fixiert. Als Gleitelement zwischen diesen 2 Metallteilen wird ein Inlay aus Kunststoff (Polyethylen), quasi als Meniskus-und Knorpelersatz, eingesetzt. Auch die Kniescheiben-Rückfläche kann mit einer Polyethylen-Oberfläche überzogen werden. Das Kniegelenk selbst bleibt quasi wie es war, von außen sieht man nur eine Narbe. Und wie lange hält so was? Man hört immer, dass die künstlichen Kniegelenke nicht für die Ewigkeit sind. Das stimmt, was ist schon für die Ewigkeit? Aber 20 bis 25 Jahre kann die Prothese halten. Am wichtigsten ist, dass sie korrekt implantiert wurde, man sollte deshalb ich ein richtiges Endoprothesenzentrum gehen und nicht zum Orthopäden, der nur 20 im Jahr macht. Übrigens, auch nach 20 Jahren muss nicht Schluss sein. In der Regel verschleißt in dieser Zeit nur der Kunststoff, und der kann ohne große Schwierigkeiten ausgetauscht werden. Aber bei Bedarf können auch die Metallteile gewechselt werden, ohne dass das Kniegelenk seine Funktion verliert. Und was mit einer Knieendoprothese überhaupt noch möglich? Kann ich Skifahren? Ja das schon, aber die Streif muss es nicht mehr sein, auch keine Kontaktsportarten wie Fußball oder Eishockey. Aber Radfahren und Schwimmen sind perfekt und das Fitnesstraining sowieso. Das klingt gut, irgendwie habe ich keine Angst mehr, nur noch Respekt. Und ich freue mich auf die neue Lebensqualität.

KTEP OA Knie

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Knorpel. Operative Therapie

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Knorpel. Operative Therapie.

Ich habe alles probiert: Krankengymnastik, Salben, Spritzen, Schuheinlagen… Viel Geld ausgegeben und jetzt stehe ich da mit den gleichen Schmerzen wie immer. Kann man mir wirklich nicht helfen? Doch, sagt mein Orthopäde, es gibt einige operative Möglichkeiten. Ich habe mir geschworen, eine Operation kommt nicht in Frage, nie. Aber- sag niemals nie – jetzt bin ich soweit! Knorpel kann nicht nachwachsen, es kann sich aber, bei entsprechender Maßnahme, sogenannter Knochenmarkstimulierung (Mikrofrakturierung/Abrasion), ein Ersatzknorpel bilden. Es geht relativ einfach, arthroskopisch, dabei wird der Knochen an der Stelle des fehlenden Knorpels gelöchert oder angefräst. Es bildet sich an dieser Stelle ein Blutkuchen, welcher zum knorpelähnlichen Narbengewebe reifen kann und teilweise die Funktion des Knorpels übernehmen kann. Klingt gut, sieht anfangs auch gut aus, die Belastbarkeit dieses Ersatzknorpels ist aber mechanisch und zeitlich begrenzt. Funktioniert nicht immer. Eine verlässlichere Operation ist die Knorpel-Knochen-Transplantation, auch OATS oder Mosaikplastik genannt. Dabei wird der eigene Knorpel zusammen mit dem darunterliegenden Knochen in Form eines oder mehrerer Zylinder aus nicht belasteten Gelenkbereichen, z.B. Randbezirk des Kniegelenkes hinter der Kniescheibe, ausgestanzt und in den Defekt in der Belastungszone transplantiert. Der Knorpelschaden wird also mit echtem Knorpel ersetzt und es entsteht eine neue Knorpeldeckung des Gelenks. Leider funktioniert das nur für kleinere Schäden, so ca. bis 3 cm², mehr unbelasteten Knorpel, der ohne Folgen versetzt werden kann, gibt es im Knie nicht. Bei größere Knorpelschäden kann aber eine Knorpelzelltransplantation durchgeführt werden. Aus einer arthroskopisch gewonnen Knorpelbiopsie werden in einem Speziallabor eigene Knorpelzellen isoliert, gezüchtet und an eine Membran angesiedelt, welche dann in einer zweiten Operation zur Deckung des Knorpelschadens verwendet werden kann. Der Nachteil dieser aufwendigen Methode ist allerdings, dass nur ein knorpelähnlicher Gelenküberzug entsteht, der sich von der Belastbarkeit vom „echten“ hyalinen Knorpel unterscheidet. Und die Sache hat noch einen weiteren Haken: für eine Knorpel-Transplantation gibt es eine Altersbeschränkung. Ab 50 wird die Operation eher als kritisch angesehen. So eine Frechheit!

oats

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Knorpel. Konservative Therapie

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Knorpel. Konservative Therapie.

Ok, ich habe einen Knorpelschaden am Knie, das habe ich jetzt verstanden. Es gibt ja schlimmere Schäden am Körper, trotzdem ist es unangenehm und ich möchte diesen Knorpelschaden loswerden. Den werden Sie aber nicht los, sagt mein Orthopäde, Knorpel wächst nicht nach. Es ist wie mit den Gehirnzellen: was einmal weg ist, ist weg, sagt er augenzwinkernd. Aber, wir können trotzdem was tun, um die Beschwerden zu lindern oder gar zu beseitigen. Ich möchte aber keine Operation, denke ich, diese Orthopäden wollen gleich immer operieren. Nein, nein, es muss nicht gleich operiert werden, beschwichtigt mich der Arzt. Ein Guter! Wer möchte schon operiert werden. Die Sache hat aber trotzdem einen Haken. Die Kasse zahlt nicht, sei denn man ist privat versichert. Aber das kenne ich schon: wenn es darauf ankommt, ist man auf sich selbst gestellt.  Es geht aber um die Gesundheit und da sollte es nicht am Geld scheitern. Ok. Anfangen kann man mit sogenannten Knorpelaufbaumitteln: Glycosaminoglykanen, Chondroitinsulfat, Zink, Selen usw.. Davon gibt es unterschiedlichste Präparate auf dem Markt. Sie sind Bestandteile des Knorpels oder dienen dem Knorpelstoffwechsel und sollen auch bei oraler Aufnahme helfen, den Knorpel wiederaufzubauen. Wer dran glaubt, der hat gute Chancen, dass es auch funktioniert… Besser ist es schon, Substanzen direkt ins Gelenk zu spritzen, diese können so am besten ihre Wirkung entfalten. Hyaluronsäure hat sich bewährt. Sie ist ein Bestandteil des Knorpelgerüsts und der Gelenkflüssigkeit und ihre Wirkung ist bei nicht ganz fortgeschrittenen Knorpelschäden inzwischen unbestritten. Das Problem ist, dass die Hyaluronsäure auch bei fortgeschrittenen Schäden und Arthrose injiziert wird – und da nicht mehr wirkt oder wirken kann. So kommt diese sinnvolle Therapie leider in Verruf, sie diene nur der Umsatzsteigerung der Industrie und der Ärzte. Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, aus eigenem Blut Wachstumsfaktoren zu gewinnen und diese zur Heilung einzusetzen. Genaugenommen werden aus 10 bis 15 ml Blut, welches ganz normal in der Praxis mit einer Spezialspritze entnommen wird, in einer Zentrifuge das Serum und die Blutplättchen (Thrombozyten) vom Rest abgetrennt. Die Thrombozyten sind mit Wachstumsfaktoren beladen, und können überall zur Unterstützung der Heilung und Regeneration eingesetzt werden, so auch in den Gelenken mit Knorpelschäden. In der Regel werden im Abstand von 1 Woche 3 Injektionen dieses thrombozyten-angereicherten Blutplasmas (auch PRP oder ACP genannt) ins Gelenk injiziert. Die Kosten und Ergebnisse sind etwa mit denen der Hyaluronsäure-Therapie vergleichbar. Auch hier gilt aber, wer zu spät kommt, also bereits mit fortgeschrittenen Knorpelschäden oder mit Arthrose, der profitiert von dieser konservativen Behandlung wenig. Neben diesen rein biologischen Behandlungsansätzen gibt es auch die Möglichkeit, das ganze Problem des Knorpelschadens auch mechanisch anzugehen. Entlastung des Gelenkes bzw. des betroffenen Gelenkanteils kann nämlich auch helfen, Schmerzen zu beseitigen.  Wenn der Knorpelschaden, z.B. auf der Innenseite des Kniegelenkes liegt, kann eine Schuheinlage mit Außenranderhöhung (3-4 mm) den Gelenkdruck von innen nach außen verlagern und dadurch Wunder bewirken. Und wen wundert´s, das Gleiche kann mit Gewichtsreduktion erzielt werden: mit 10 kg weniger auf den Rippen ist schon mancher Gelenkschmerz einfach verschwunden.

 

 GAG

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Knorpelschaden

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Knorpelschaden

Was für ein Schaden schon wieder? Knorpelschaden- wieso? Frage ich meinen Orthopäden den ich aufgrund meiner seit Wochen bestehenden Kniebeschwerden aufsuche. Bisher hatte ich es mit dem Knorpel nur beim Schweinshaxen- oder Hähnchenessen zu tun gehabt. Diese graue glänzende geschmacklose Substanz, die auf den Knochenenden in den Gelenken liegt. Ja, genau diese Substanz ist für Ihre Gelenke enorm wichtig sagt der Orthopäde. Sie ist einzigartig, hat hervorragende physikalische Eigenschaften und ermöglicht, dass die Knochenenden in den Gelenken praktisch reibungslos beim Bewegen aneinander gleiten können. Leider kann der Knorpel nicht regenerieren, da er nicht durchblutet ist. So lange er unverletzt bleibt, gibt es auch kaum Probleme. Wird er aber beschädigt, beginnt das Malheur. Der Knorpel selbst tut nicht weh, denn er hat keine Nervenfasern. Es kommt aber zu einer verstärkten Reibung, zur Reizung des Gelenkes und zu Schmerzen. Es beginnt ein Prozess, an dessen Ende Arthrose steht, sprich eine Gelenkdestruktion. Aua. Das klingt aber dramatisch! Der Orthopäde übertreibt?! Ein bisschen vielleicht schon. Knorpelverschleiß gehört gewissermaßen zum Alterungsprozess. Knorpelschäden nach Verletzungen, oder im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen beschleunigen aber die Entstehung von Arthrose enorm. Auch eine unbehandelte Gelenkinstabilität, wie zum Beispiel ein vorderer Kreuzbandriss führt langfristig zur Gelenkszerstörung. Vor allem in den großen Gelenken der unteren Extremität hat der Knorpelschaden weitreichende Folgen, da diese durch das Körpergewicht – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger – unter großer Belastung stehen.

Diesbezüglich steht das Kniegelenk weit im Vordergrund. Toll, jetzt weiß ich, was ein Knorpelschaden ist. Was kann ich aber tun, damit meine Schmerzen weg sind? Und, wie kann ich eine Arthrose verhindern? Moment, sagt der Orthopäde, ihre Zeit ist um. Das nächste Mal dann erzähle ich es Ihnen. Fortsetzung im nächsten Beitrag.

 

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Kniescheibeninstabilität

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Kniescheibeninstabilität

Das Knie, für unsere Fortbewegung das wichtigste Gelenk, wird von vielen Bändern  und Sehnen zusammengehalten und stabilisiert.  Mit einer groben Knieinstabilität sind wir schließlich nicht in der Lage uns vernünftig, insbesondere im sportlichen Sinne, zu bewegen.  Bandverletzungen am Knie sind relativ häufig und die bekannteste ist wohl die vordere Kreuzbandruptur.  Die unangenehmste Bandverletzung am Knie aber ist die Kniescheibenverrenkung (Patellaluxation). Jeder, der sie erlebt hat, wird dies auch bestätigen.  Zu der Luxation kommt es häufig unerwartet und unkontrolliert während einer Kniebeugung.  Dabei kann die Kniescheibe luxiert bleiben oder wieder zurückspringen, was für die Betroffenen jedenfalls die angenehmere Variante darstellt. Manchmal ist nämlich sogar eine Narkose notwendig, um die Kniescheibe wieder einzurenken.

Die Kniescheibe ist ein Sesambein des Quadrizepsmuskels und hat die Aufgabe, die Kraft dieses kräftigen Muskels um das Kniegelenk zu leiten. Und da der Zug des Quadrizeps von außen kommt, zieht er die Patella automatisch dort hin.  Aus diesem Grund luxiert die Kniescheibe fast ausschließlich nach außen – und zwar insbesondere bei Menschen mit X-Beinen. Betroffen sind meist junge Frauen, selten luxiert die Kniescheibe aber auch durch direkten Schlag von innen z.B bei den Fußballspielern.

Das Problem der Luxation sind die Begleitschäden, die dabei entstehen:  die innere Kapselverstärkung, auch MPFL (mediales patello-femorales Ligament) genannt, zerreißt und noch schlimmer, der Knorpel der Kniescheibe oder der Gleitrinne schert ab. Nicht vielleicht beim ersten Mal, aber bei der nächsten Luxation… Und dieser Knorpel ist unersetzbar, das Ganze führt mittelfristig zu Arthrose. Das wichtigste bei der Behandlung ist deshalb, wiederholte Verrenkungen zu vermeiden. Konservativ kann es nach der ersten Luxation versucht werden, mit Physiotherapie und Kräftigungsübungen. Bei Wiederholung kommt man an einer Operation aber nicht vorbei. Diese richtet sich an der Anatomie und an dem entstandenen Schaden. Häufig reicht es, das zerrissene Band (MPFL) zur rekonstruieren. Bei der häufig vorbestehenden Fehlstellung wird es aber aufwendiger und auch die knöcherne Führung der Kniescheibe muss korrigiert werden. Der Aufwand ist groß, ist aber lohnenswert: mit wiedergewonnener Sportfähigkeit.

 Patellaluxation

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