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Ihr Prof. Dr. Martinek
Ähnlich wie an allen Gelenken kann es auch im Bereich der Schulter zu einer Arthrose kommen. Es handelt sich um einen Verschleiß der Gelenkflächen, welcher sich meist als Folge von Verletzungen und Entzündungen entwickelt. Die Arthrose im Schultergelenk – Omarthrose – ist weniger häufig als am Knie- oder Hüftgelenk.
Bei der Schultergelenksarthrose kommen die Beschwerden allmählich. Die Beweglichkeit der Schulter nimmt ab und es treten Schmerzen zunächst bei Belastung auf, später auch in Ruhe. Durch die Schonung des betroffenen Gelenks treten begleitend HWS-Verspannungen und Probleme auf.
Arthrosen im Bereich der Schulter werden zunächst konservativ behandelt. Häufig können die Beschwerden durch Krankengymnastik (Mobilisation) und durch Schmerzmedikation unter Kontrolle gehalten werden. Auch Injektionen (Cortison) ins Schultergelenk sind hilfreich.
Bei Versagen der konservativen Maßnahmen ist, v.a. bei aktiven Menschen eine operative Behandlung notwendig. Bei der Schultergelenksarthrose kann im Anfangsstadium kann zunächst eine arthroskopische Knorpelglättung und Gelenkspülung erfolgen. In fortgeschrittenen Stadien wird ähnlich wie am Hüft- oder Kniegelenk, ein künstliches Gelenk implantiert. In Abhängigkeit des Schadens entweder nur am Kopf und bei gleichzeitiger Zerstörung der Pfanne komplett. Fehlt die Rotatorenmanschette, so muss eine Spezialprothese (inverse Prothese) verwendet werden.
In Abhängigkeit vom Zustand des Schultergelenks wird der Prothesen-Typ ausgewählt.
Ist nur der Schulterkopf defekt, so wird eine Hemi-Prothese implantiert. Diese besteht aus einer Stahlkugel mit anhängendem Schaft der in den Oberarm einzementiert wird. Bei zerstörter Pfanne muss auch diese mit einer künstlichen Oberfläche rekonstruiert werden, die meistens aus Polyethylen, bei modernen Prothesen aus Metall und PE besteht. Werden beide Gelenkpartner ersetzt, so spricht man von einer Total-Prothese.
Für die Funktion einer Prothese ist auch eine intakte Rotatorenmanschette erforderlich. Fehlt die Rotatorenmanschette, so muss eine spezielle – so genannte inverse oder Delta-Prothese verwendet werden. Bei der inversen Prothese wird die Anatomie umgedreht- die Pfanne der Prothese wird auf den Oberarmkopf und der Kopf der Prothese auf die Pfanne befestigt, um die Hebelverhältnisse für die restliche Schultermuskulatur zu verbessern.
Nach Implantation einer Prothese wird für 4 Wochen ein Lagerungskissen verordnet. Tagsüber kann frei gependelt werden.
Mit der Physiotherapie wird sofort nach der Operation begonnen, zunächst mit abschwellenden Maßnahmen und passiver Mobilisierung, später Muskeltraining um eine für die Schulter enorm wichtige Muskelbalance zu erhalten. Nach einer Prothesenoperation wird ein Bewegungsstuhl für mehrere Stunden am Tag eingesetzt.
Volle Funktionsfähigkeit der Schulter nach einer Prothese ist nach 3 Monaten zu erwarten.
© Der Sportdoktor - Prof. Dr. med. Vladimir Martinek - 2024