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Herzlich willkommen beim Sportdoktor, hier bekommen Sie einen kleinen Einblick in die Welt der Sportmedizin und Orthopädie, der Ihnen interessante und nutzvolle Informationen bietet.
Möglicherweise finden Sie hier Hilfe für das Verständnis oder gar Lösung Ihres eigenen Problems.
Ihr Prof. Dr. Martinek
Ok, ich habe einen Knorpelschaden am Knie, das habe ich jetzt verstanden. Es gibt ja schlimmere Schäden am Körper, trotzdem ist es unangenehm und ich möchte diesen Knorpelschaden loswerden. Den werden Sie aber nicht los, sagt mein Orthopäde, Knorpel wächst nicht nach. Es ist wie mit den Gehirnzellen: was einmal weg ist, ist weg, sagt er augenzwinkernd. Aber, wir können trotzdem was tun, um die Beschwerden zu lindern oder gar zu beseitigen. Ich möchte aber keine Operation, denke ich, diese Orthopäden wollen gleich immer operieren. Nein, nein, es muss nicht gleich operiert werden, beschwichtigt mich der Arzt. Ein Guter! Wer möchte schon operiert werden. Die Sache hat aber trotzdem einen Haken. Die Kasse zahlt nicht, sei denn man ist privat versichert. Aber das kenne ich schon: wenn es darauf ankommt, ist man auf sich selbst gestellt. Es geht aber um die Gesundheit und da sollte es nicht am Geld scheitern. Ok. Anfangen kann man mit sogenannten Knorpelaufbaumitteln: Glycosaminoglykanen, Chondroitinsulfat, Zink, Selen usw.. Davon gibt es unterschiedlichste Präparate auf dem Markt. Sie sind Bestandteile des Knorpels oder dienen dem Knorpelstoffwechsel und sollen auch bei oraler Aufnahme helfen, den Knorpel wiederaufzubauen. Wer dran glaubt, der hat gute Chancen, dass es auch funktioniert… Besser ist es schon, Substanzen direkt ins Gelenk zu spritzen, diese können so am besten ihre Wirkung entfalten. Hyaluronsäure hat sich bewährt. Sie ist ein Bestandteil des Knorpelgerüsts und der Gelenkflüssigkeit und ihre Wirkung ist bei nicht ganz fortgeschrittenen Knorpelschäden inzwischen unbestritten. Das Problem ist, dass die Hyaluronsäure auch bei fortgeschrittenen Schäden und Arthrose injiziert wird – und da nicht mehr wirkt oder wirken kann. So kommt diese sinnvolle Therapie leider in Verruf, sie diene nur der Umsatzsteigerung der Industrie und der Ärzte. Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, aus eigenem Blut Wachstumsfaktoren zu gewinnen und diese zur Heilung einzusetzen. Genaugenommen werden aus 10 bis 15 ml Blut, welches ganz normal in der Praxis mit einer Spezialspritze entnommen wird, in einer Zentrifuge das Serum und die Blutplättchen (Thrombozyten) vom Rest abgetrennt. Die Thrombozyten sind mit Wachstumsfaktoren beladen, und können überall zur Unterstützung der Heilung und Regeneration eingesetzt werden, so auch in den Gelenken mit Knorpelschäden. In der Regel werden im Abstand von 1 Woche 3 Injektionen dieses thrombozyten-angereicherten Blutplasmas (auch PRP oder ACP genannt) ins Gelenk injiziert. Die Kosten und Ergebnisse sind etwa mit denen der Hyaluronsäure-Therapie vergleichbar. Auch hier gilt aber, wer zu spät kommt, also bereits mit fortgeschrittenen Knorpelschäden oder mit Arthrose, der profitiert von dieser konservativen Behandlung wenig. Neben diesen rein biologischen Behandlungsansätzen gibt es auch die Möglichkeit, das ganze Problem des Knorpelschadens auch mechanisch anzugehen. Entlastung des Gelenkes bzw. des betroffenen Gelenkanteils kann nämlich auch helfen, Schmerzen zu beseitigen. Wenn der Knorpelschaden, z.B. auf der Innenseite des Kniegelenkes liegt, kann eine Schuheinlage mit Außenranderhöhung (3-4 mm) den Gelenkdruck von innen nach außen verlagern und dadurch Wunder bewirken. Und wen wundert´s, das Gleiche kann mit Gewichtsreduktion erzielt werden: mit 10 kg weniger auf den Rippen ist schon mancher Gelenkschmerz einfach verschwunden.
© Der Sportdoktor - Prof. Dr. med. Vladimir Martinek - 2024