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Ihr Prof. Dr. Martinek

ACG-Arthrose

Es hat mit einem leichten Ziehen in der Leiste angefangen, später hat das Hüftgelenk nach längeren Wanderungen weh getan und jetzt schaffe ich ohne Schmerzen nicht einmal die Treppen ins Schlafzimmer. Und hinke dermaßen, dass ich inzwischen von Freunden angesprochen werde. Ich kenne es von meiner Mutter, sie hatte es auch, als sie älter wurde. Der Orthopäde braucht nur kurz, ein paar Bewegungstests, ein Röntgen und schon ist alles klar. Sie haben eine Koxarthrose, Arthrose im Hüftgelenk, sagt er. Und ja, es ist erblich, aber nicht nur, fährt er fort. Im Verlauf des Lebens können Erkrankungen des Hüftgelenks auftreten, welche später vorzeitig zur Arthrose führen. Und es beginnt bereits vor der Geburt! Schon im Mutterleib kann es zur Reifestörung der Hüftgelenkspfanne kommen, sodass die Neugeborenen mit einer mangelhaft ausgebildeten Hüftgelenksüberdachung oder gar mit einer luxierten Hüfte auf die Welt kommen. Es handelt sich dabei um die sogenannte Hüftgelenksdysplasie, Mädchen sind da häufiger betroffen als Jungen. Früher war der Verlauf einer solchen Dysplasie schicksalhaft, heute können wir diese Erkrankung bereits in den ersten Tagen nach der Geburt mit Ultraschall feststellen und eine entsprechende Therapie einleiten, z.B. mit einer Spreizhose oder -Schiene. Bei den meisten kann sich dadurch die Hüfte erholen und normal weiterentwickeln, sodass spätere Folgeschäden ausbleiben. Aber die nächste Gefahr für das Hüftgelenk lauert schon im Alter zwischen dem 6. und 9. Lebensjahr: Morbus Perthes. Es handelt sich um eine Durchblutungsstörung mit Absterben des Knochengewebes im Hüftkopf. Zum Ausgleich der Gerechtigkeit sind diesmal Jungen häufiger betroffen. Die Erkrankung führt zur Deformierung, häufig zur Vergrößerung des Hüftkopfes und später zur Arthrose. Es gibt operative Möglichkeiten bei den betroffenen Kindern, welche den Verlauf der Erkrankung deutlich mildern können. Aber es ist noch nicht alles, die nächste Gefahr für das Hüftgelenk steht quasi vor der Tür. Im Alter zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr kann es zum Abrutschen der Wachstumsfuge im Hüftgelenk (Epiphyseolyse) kommen, häufig sind übergewichtige männliche Jugendliche betroffen. Da hört die Gerechtigkeit dann leider auf. Wenn die Erkrankung nicht bemerkt und schnell behandelt wird- z.B. durch Fixierung der Wachstumsfuge -kommt es zu einer starken Deformierung des Hüftkopfes und zur Früharthrose.

Ok, alles gut erklärt, aber ich hatte keine von diesen Erkrankungen. Wieso habe ich dann trotzdem eine Koxarthrose bekommen? Das ist Schicksal, Genetik, Zusammenkommen von ungünstigen Faktoren einschließlich Verletzungen, welche dann zur Arthrose führen. Und wenn wir die Ursachen nicht kennen, sprechen wir von einer idiopathischen Arthrose. Lange Rede kurzer Sinn, sagt mein Orthopäde, Sie brauchen ein künstliches Hüftgelenk. Sie sind nicht alleine- es werden in Deutschland ca 200.000 Hüftendoprothesen im Jahr implantiert. Und keine Angst – es ist eine der erfolgreichsten Operationen in der Orthopädie. Sie brauchen nur einen guten Operateur. Wenn alles gut geht, sind Sie völlig beschwerdefrei und behalten die Originalhüfte für mehr als 20 Jahre. Und es geht meist gut!

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