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Ihr Prof. Dr. Martinek

Beinachse

Es gibt Menschen mit geraden Beinachsen, mit O-Beinen (Varus) und X-Beinen (Valgus). Die natürliche Beinachsabweichung führt dennoch nur selten zu Beschwerden, die meisten Menschen mit O- oder X-Beinen haben absolut keine Symptome und sind voll leistungsfähig.

Meist erst durch Zunahme der Achsabweichung infolge von Erkrankungen (Knochenentzündung, Durchblutungsstörung, Wachstumsstörung, Osteoporose) oder durch Verletzungen (Knochenbrüche, Meniskusriss, Knorpelschaden, Kreuzbandverletzung) kommt es zu einseitiger Überbelastungen und Belastungsschmerzen im Kniegelenk und zur Entwicklung zunächst einer einseitigen, später einer das ganze Gelenk betreffenden Arthrose.

Häufig entwickelt sich eine Achsabweichung im Kniegelenk infolge von Instabilität, wie nach unbehandelten Kreuzbandrissen, durch zu Meniskusverlust und Knorpelschäden führen.

Symptome:

Neben der vom Betroffenen selbst bemerkten Fehlstellung (O-Bein bzw. X-Bein) im Kniegelenk treten bereits nach kleinen Belastungen Schmerzen auf der Innenseite (O-Bein) bzw. Außenseite (X-Bein) des Kniegelenks auf. Nicht selten besteht auch eine deutliche Knie-Instabilität und das Kniegelenk knickt weg.

Später kommt es zu den klassischen Arthrosebeschwerden – es treten Spannungsgefühle und Steifigkeit auf, schnelle, stoßartige Bewegungen sind schmerzhaft, runde Bewegungen wie Radfahren sind häufig noch schmerzfrei möglich. Nach längeren Ruhepausen treten Anlaufschwierigkeiten auf.

Behandlung:

Bei aktiven und jüngeren Patienten (etwa bis zum 60. Lebensjahr) wird bei einer Beinachsfehlstellung mit einseitiger Kniegelenksarthrose die so genannte Umstellungsosteotomie durchgeführt. Im Prinzip wird die Beinachse in Kniegelenksnähe begradigt.

Bei einer O-Bein-Fehlstellung wird das Bein durch Entnahme eines Knochenkeils an der Außenseite des Schienbeinkopfes (zuklappend) oder Aufklappen des Schienbeinkopfs an der Innenseite begradigt und mit einer stabilen Titanplatte fixiert.

Liegt eine X-Bein-Fehlstellung vor, so wird die Korrektur in der Regel oberhalb des Kniegelenkes am Oberschenkel durchgeführt. Dabei wird der Oberschenkelknochen kniegelenksnah an der Außenseite vorsichtig angesägt, in gewünschte Stellung gebracht und ebenfalls mit einer Titanplatte festgeschraubt.

An unserer Klinik, die auf solche Eingriffe spezialisiert ist, wird in jedem Fall gleichzeitig eine arthroskopische Knorpelbehandlung in dem beschädigten Gelenkanteil vorgenommen.

Nachbehandlung:

Die Umstellungsosteotomie wird so durchgeführt, dass eine sofortige Vollbelastung nach der Operation möglich wäre. Aufgrund der häufig erfolgten Knorpelanfrischung ist häufig jedoch eine mehrwöchige Entlastung des Beines notwendig. In der Regel muss der Patient das operierte Bein für 4 Wochen komplett entlasten und anschließend 2-4 Wochen teil belasten.

Eine Einschränkung der Beweglichkeit ist nicht notwendig. Zur Entlastung des operierten Gelenkabschnittes verordnen wir für 4 Monate eine entlastende Kniegelenksorthese. Unterstützt wird die Rehabilitation durch die Anwendung (4 Wochen) einer Motorschiene (CPM) und eines Muskelstimulationsgerätes (EMS). Mit folgenden Arbeitsausfallszeiten muss gerechnet werden: 2 Monate für einen sitzenden und 3 Monaten für einen stehenden Beruf.

Medikamentöse Unterstützung:
Die Knorpelregeneration sollte jedenfalls mit knorpelaufbauenden Präparaten kompletiert werden. Empfohlen werden 3-5 Injektionen mit Hyaluronsäure und orale Aufnahme von Glykosaminoglykanen als Dauertherapie. Bewährt hat sich z.B. das Präparat KnorpelPlus (Nutritect), das aus verschiedenen Bausteinen des Knorpels (Haifisch), Vitamin E und Selen besteht und hervorragende Patienten-Akzeptanz genießt. Eine Entfernung der Platte ist zwar nicht zwingend, wird dennoch in der Regel etwa 1 Jahr nach der Umstellungsosteotomie durchgeführt.

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