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Ihr Prof. Dr. Martinek

Achillessehne

Trotz der enormen Reißfestigkeit von bis zu 400 N/mm² ist die Achillessehne häufig von Verletzungen und Überlastungen betroffen. Die Ursachen liegen zum einen in der großen Belastung der Achillessehne (bei Sprungbelastung 2000 – 3800 N) und ungünstiger Relation der Kraftübertragung zwischen dem relativ kleinen Sehnen- und großen Muskelquerschnitt, zum anderen in der ungünstigen Durchblutungssituation in einem Areal der Sehne 2-6 cm proximal des Ansatzes zwischen einem absteigenden und aufsteigenden Ast der A. tibialis posterior und A. peronea.

Eine Achillodynie kann durch unterschiedlichste Ursachen bedingt sein – zu den häufigsten zählen anatomische Abweichungen (Hohlfuß, Os trigonum, Hallux rigidus), Adipositas, Fehlbelastungen durch Hüft- und Knieerkrankungen, Bandinstabilitäten (OSG/USG), Haglundexostose, Fersensporn, muskuläre Ursachen (Verkürzungen, Schwächen, Dysbalancen), Trainingsfehler (Überpronation, Bodenbeschaffenheit, Schuhe), Stoffwechselstörungen (Gicht, Hypercholesterinämie, Xanthomatose) oder Apophysitis calcanei. Generell werden die Schmerzen der Achillessehne tendinösen, ossären und Veränderungen im Gleitgewebe zugeordnet. Pathomorphologisch wird dabei zwischen Tendinosen, Nekrosen, Peritendinitiden, Exostosen, Bursitiden, Ansatztendinosen und/oder (Teil)Rupturen unterschieden. Die meisten Pathologien lassen sich bereits durch eine sorgfältige klinische Untersuchung in Kombination mit einer Röntgenaufnahme und Sonographie erfassen. In unklaren und therapieresistenten Fällen wird auf eine Kernspintomographie nicht verzichtet (Abb. Achillessehnen-Teilnekrose bei Haglund-Exostose).

Im Vordergrund stehen zunächst vorrangig konservative therapeutische Maßnahmen welche die Reduktion bzw. Änderung der Belastung (Sportpause, Trainingsänderung, Bewegungsanalyse, Gewichtsreduktion, Stretching etc.) einschließen. Auch das Schuhwerk muss, insbesondere bei Sportlern, überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Mit Infiltrationen des Sehnengewebes wird eher zurückhaltend umgegangen, gegen Injektionen ins Paratendineum oder in die Bursa ist dennoch nichts einzuwenden. Neben der klassischen Kortison-Injektion oder Traumeel/Zeel-Injektion wird zunehmend und mit Erfolg auch Hyaluronsäure appliziert.

Bei der operativen Behandlung ist es entscheidend, die zur Symptomatik führende Pathologie zu behandeln. Bei chronischer Peritendinitis wird das entzündlich veränderte Peritendium offen oder endoskopisch reseziert. Teilnekrosen der Achillessehne werden herausgeschält, entzündliche Bursae exzidiert, hypertrophe Exostosen abgetragen. Bei älteren Rupturen muss wegen bestehender Defekte zuweilen mit autologem Sehnenmaterial (z.B. Plantarissehne) augmentiert werden. Bei der Therapie ist es allerdings unerlässlich, die Achillodynie komplex zu betrachten. Beim Vorliegen einer Teilnekrose z.B. muss gleichzeitig, falls vorhanden, die Haglund-Exostose abgetragen werden, um die potentielle Ursache dieser Pathologie zu beseitigen.

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