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Ihr Prof. Dr. Martinek
Die Schulter tut mir schon seit Monaten weh. Ich habe mich nicht verletzt, und mich auch nicht besonders überanstrengt. Es hat allmählich beim Training angefangen und inzwischen schmerzt es auch in Ruhe, vor allem nachts. Die Schmerzen ziehen jetzt in den Oberarm und wecken mich. Ich dachte zunächst an eine Zerrung, aber jetzt reicht es. Du wirst alt, sagt mein Orthopäde. Diesen Standardspruch kann ich langsam nicht mehr hören – ich bin erst 50 geworden. Genau, lächelt der Arzt, da fängt es eben an. Die Verschleißteile erreichen ihr Haltbarkeitsdatum und die Rotatorenmanschette ist so ein Verschleißteil. Was für eine Rotatorenmanschette? Nie gehört davon! Die Rotatorenmanschette ist eine breite Sehne, die aus vier Muskeln zusammenläuft und sehr wichtig für die Bewegung der Schulter ist. Hauptsächlich für die drehenden Bewegungen- also Rotationen- deshalb der Name. Das eigentliche Problem ist anatomisch bedingt. Die Schulter wird unter dem Schulterdach bewegt, dem so genannten Akromion, und bei allen Bewegungen über die Horizontale, wie bei Überkopfbewegungen, wird die Rotatorenmanschette eben unter diesem Schulterdach eingeklemmt. Und wenn dies 50 Jahre lang passiert, dann kann es zu Durchblutungsstörungen und zu Rissen kommen. Ein Riss in der Manschette hat Folgen. Die gesamte Koordination der Schulterbewegung ist gestört und die Kraft geht verloren.
Die Betroffenen müssen es aber nicht immer gleich merken. Manche können einen Riss in der Rotatorenmanschette kompensieren, z.B. durch gute äußere Schulter-, Brust- und Rückenmuskulatur. Aber irgendwann setzt sich das Problem durch und die Schmerzen bleiben. Keine Panik, sagt mein Orthopäde. Nicht jeder Schulterschmerz bedeutet das gleich die Manschette gerissen ist. Es gibt verlässliche klinische Tests und wenn man sich nicht sicher ist, dann führt eine Kernspinntomographie zur endgültigen Diagnose. Und wenn sich die Diagnose bestätigt, dann ist die Sportlerkariere auch nicht endgültig vorbei. Gezielte intensive Krankengymnastik hat schon Manchem geholfen. Und wenn nicht, dann näht man die Sehne wieder dran. Ich probiere es mit der Physiotherapie.
© Der Sportdoktor - Prof. Dr. med. Vladimir Martinek - 2024