In den Gelenken sind zwei starre Knochen beweglich miteinander verbunden. Die Kontaktflächen beider Knochen – die Gelenkflächen – sind mit einer Gleitschicht aus einem ca. 5-6 mm dicken Knorpelgewebe überzogen. Der Knorpel ist zum einen elastisch und zum anderen äußerst glatt, um die die Reibung im Gelenk herabzusetzen und elastische Stöße abzufangen.
Kommt es durch einen Unfall, durch Verschleiß oder Entzündung zu einer Schädigung der Gelenkflächen, so erhöht sich die Reibung und es entstehen Entzündungszustände Abriebprodukte. Das gesamte Gelenk erkrankt, es treten wiederholt Entzündungen auf, der Knochen deformiert sich und die Beinachse weicht aus. Man spricht man von Arthrose, die entsprechend dem Stadium behandelt werden muss.

Symptome:

Arthrose ist eine in Schüben verlaufende Erkrankung des Gelenks. Aus diesem Grund haben die Betroffenen nicht immer die gleichen Beschwerden und sind zum Teil über gewisse Zeit schmerzfrei. Typisch für eine Arthrose sind die Anlaufschmerzen, d.h. beim Aufstehen treten Schmerzen auf, die nach ein paar Metern verschwinden. In Abhängigkeit des Stadiums können die Betroffenen eine gewisse Gehstrecke absolvieren, bis wieder Schmerzen auftreten. Im zunehmenden Maßen machen sich Belastungsschmerzen bemerkbar, und das Leistungsniveau sinkt kontinuierlich, In der Regel werden schmerz-verursachende Aktivitäten wie Skifahren, später Joggen oder Gehen gemieden. Nicht selten kommt es durch diese Reduktion der körperlichen Aktivität zu einer Gewichtszunahme, welche die Symptome noch weiter verstärkt und den Verlauf der Arthrose beschleunigt.

Weiter treten wiederholend Gelenkergüsse und Schwellungen auf (z.B. in der Kniekehle- die so genannte Bakerzyste) auf, zuweilen kommt es zu schmerzhaften Blockaden. Mit der Zeit verändert sich die Kontur und Achse des Kniegelenks, auch die nicht mehr verwendete Muskulatur verkümmert.

Therapie:

Die Behandlung der Arthrose richtet sich individuell nach der Schwere und Ausmaß der Erkrankung.

Ist die Arthrose im Anfangsstadium, so lässt sich durch konservative Maßnahmen der Verlauf von Arthrose positiv beeinflussen.  Injektionen von Hyaluronsäure können zum einem die Gleitfähigkeit der Gelenkflächen verbessern und zum anderen den Abrieb in den Gelenken vermindern. Auch ACP- bzw. PRP- Injektionen (eigene Wachstumsfaktoren) wirken sich positiv auf die Gelenkbiologie aus und helfen operative Maßnahmen hinauszuzögern. In Frage kommt zunächst die Arthroskopie. Bei dem so genannten House cleaning wird arthroskopisch der defekte Knorpel geglättet, frei Gelenkkörper herausgespült und entzündete Gelenkschleimhaut entfernt. Durch diese schonende Methode kann eine größere Operation gelegentlich um Jahre hinausgeschoben werden. Eine Garantie hierfür gibt es aber nicht und die Nachhaltigkeit dieser Methode ist in den letzten Jahren in Frage gestellt worden.

Bei einer nur einseitig vorkommenden Arthrose (innen oder außen), die in der Regel mit Achsfehlstellung des Knies vergesellschaftet ist, wird bei jüngeren Patienten unter 60 Jahren eine entlastende Umstellungsostetomie durchgeführt. Durch diese Operation, die mit einer Arthroskopie kombiniert wird, kann eine Endoprothesen-Operation um Jahre hinausgezögert werden.

Im fortgeschrittenen Stadium der Arthrose wird ein Gelenkflächenersatz – ein künstliches Kniegelenk implantiert.

Nachbehandlung:

Nach einer arthroskopischen Operation der Arthrose (House cleaning), die in der Regel ambulant erfolgt, wird das Bein für 1-2 Wochen an Gehstützen entlastet. Die Bewegung ist nicht eingeschränkt, sondern wird durch passive Maßnahmen gefördert. Optimal für die Nachbehandlung ein Bewegungsstuhl – CPM, mit dem das operierte Knie passiv für mehrere Stunden am Tag bewegt wird.

Die Rehabilitation sollte dabei unbedingt medikamentös unterstützt werden. Zur Verbesserung der Gelenkbiologie wird empfohlen, Knorpelaufbau-Präparate wie z.B. KnorpelPlus von Nutritect für 4 bis 6 Monate einzunehmen. Es handelt sich um Bestandteile des Knorpels (Glucosamine – GAG, Chondroitin, etc), welche die Regeneration unterstützen und gleichzeitig entzündungshemmend wirken. Alternativ können postoperativ 3-5 Injektionen von Hyaluronsäure – einem der Hauptbestandteile der Gelenkflüssigkeit – im Abstand von 1 Woche gespritzt werden.